Auf der Suche nach den endemischen Gewürzen Asiens stießen Portugiesen 1505 auf Sri Lanka („edle Insel“) und begannen sofort mit der Unterwerfung der indigenen Bevölkerung. Anfang des 17. Jahrhunderts lösten Niederländer sie ab und versuchten verstärkt Kaffee anzubauen. Zweihundert Jahre später verleibte sich das britische Königreich Sri Lanka ein und eroberte durch eine brutale Kriegsführung erstmals die gesamte Insel. Die Bäume Sri Lankas wurden für Möbel in England abgeholzt und das entwaldete Gebiet ab 1824 mit Kaffee bepflanzt. 1869 wurde die Pilzerkrankung Kaffeerost auf Sri Lanka entdeckt und raffte in den nächsten zehn Jahren mindestens 30.000 ha der Monokultur dahin. Ersatz wurde kurzfristig in südamerikanischen Chinarinden-Bäumen gefunden. Sie lieferten den Rohstoff Chinin für tonisches Wasser gegen Malaria. Aber die plötzliche Überproduktion ließ den Markt einbrechen und viele Pflanzer gingen Bankrott.
Auf der Loolecondera Plantage, etwa 30 km südlich von Kandy, experimentierte der Schotte James Taylor mit Teepflanzen. Er hatte in Assam die Züchtung von Teepflanzen kennengelernt und arbeitete unermüdlich an der Perfektion von Ceylon-Tee. Die ersten 10 kg hiervon konnten bereits 1873 nach London exportiert werden. Auf der Kolonialmesse 1886 wurde das erste Mal Ceylon-Tee auch so genannt und zählte fortan nicht mehr zu den indifferenten „indischen“ Tees. In den nächsten Jahren vermarktete sich Ceylon („Residenz der Löwen“) als paradiesische Insel und hatte damit in den USA einen klaren Vorteil gegenüber indischem Tee, dem das negative Bild des brutalen Kolonialregimes anhaftete.
An der Wende zum 20. Jahrhundert verschleppten Briten für den massiven Ausbau der Ceylon-Teeindustrie rund 300.000 Tamilen aus Süd-Indien nach Sri Lanka. Religiöse und ethnische Spannungen zwischen Indigenen und den tamilischen Fremdarbeitern führten das ganze Jahrhundert hindurch zu schweren Konflikten mit tausenden Toten und gipfelten im Bürgerkrieg (1983-2009). In den 1970er Jahren wurden die alten britischen Teefirmen Sri Lankas nationalisiert. Zwanzig Jahre später mussten für die Modernisierung der Teeindustrie jedoch wieder private Investoren gefunden werden. Heute arbeiten etwa eine Million Menschen in der Teeindustrie Sri Lankas und bauen ihn auf 200.000 ha an. Die Jahresproduktion liegt bei gut 300.000 t, der zu 90 Prozent traditionell orthodox hergestellt wird. Tee ist damit das wichtigste agrarische Exportgut der Insel.