Teehandel zwischen USA und China von 1784-1815

Mit der „Empress of China“ erreichte 1784 das erste US-Handelsschiff China. Dort wurde neben Silber auch Papiergeld und Handelskredite die meist mit Waren bezahlt wurden als Währung akzeptiert. Überdies lernte „der Westen“ hier das Prinzip von Versicherungen auf Handelsverträge kennen. So wurden auch die Waren der „Empress of China“ über Kredite und nicht mit Silber bezahlt. Als sie im Mai 1785 wieder in NY einlief machte der Tee an Board etwa 90 Prozent des Warenwertes aus. Neben Fellen war in China besonders der amerikanische Ginseng beliebt.
Da es in den ersten Dekaden für die USA schwer an Kredite zu kommen waren sie für die chinesische Hilfe zuerst dankbar. Ferner freuten sie sich, dass sie durch ihren China-Tee in Europa Zugang zum Kreditmarkt erhielten. Aufgrund des Bargeldmangels um 1800 war es für amerikanische Händler schwer an Dollar zu kommen. Somit waren Kredithandel und Bezahlung per Silber willkommene Alternativen. Dank dem wirtschaftlichen Kreditsystem war es für die US-Händler möglich den Handel und die Bezahlung der Waren zeitlich unabhängig voneinander zu gestalten. Außerdem konnte so das wenige Bargeld für die binnenwirtschaftliche Entwicklung der USA genutzt werden. Der Kredithandel mit China sah in der Regel so aus, dass man Tee u.a. auf Kredit kaufte und schriftlich versicherte diesen mit 1 Prozent Zinsen im Monat im nächsten Jahr zu bezahlen. Mit den Profiten wurden Ginseng, Felle und Silber gekauft umso bei der nächsten Schiffsreise die alten Kredite zu begleichen. Umgerechnet in heutigen Wert betrugen die Jahreskredite um 1800 rund 10 Milliarden Dollar. Bezahlten die US-Händler ihre Schulden nicht, verklagten die chinesischen Hong sie vor dem NY Kanzleigericht. Die meisten US-Händler meldeten darauf entweder Insolvenz an oder verklagten die Chinesen wegen angeblich minderwertigen Tee, den sie nicht zum erwarteten Preis verkaufen konnten. In der Regel gaben die US-Gerichte ihren Händler Recht und die chinesischen Kreditgeber gerieten in der Heimat in Zahlungsnot. Alleine der Consequa genannte Händler beklagte 1814 ausstehende Zahlungen in heutiger Höhe von 14 Mrd. Dollar nur aus Philadelphia.
US-Händler nutzten chinesische und europäische Schuldverschreibungen als Zahlungsmittel und tauschten beide untereinander aus. Im US-Handel galten die chinesischen Schuldscheine für US-Händler als genauso gutes Geld wie bare Münzen. Die US-Händler investierten ihre Gewinne in neue Schiffe, gründeten Banken oder intensivierten ihren Sklavenhandel. Andere kauften Textilfabriken oder tausende Hektar Land. Ab und an wurde auch Geld für private Bildungs- und Wohlfahrtseinrichtungen ausgegeben.
Einfallstor für die USA zum europäischen Geldmarkt waren die Niederlande, die dem neuen Staat gerne gegen ihren alten Feind England finanziell zur Seite standen. Darüber hinaus nahmen Niederländer den China-Tee der US-Schiffe ab, um diesen in Europa teils illegal zu verkaufen. Die napoleonischen Kriege hatten den europäischen Import von Tee aus Asien unterbrochen und die USA nutzten diese Chance und transportierten etwa 15.000 t Tee zwischen 1790-1800 nach Europa. Nach dem US-Britischen Krieg von 1812-1815 organisierten sich einzelne Händler zu Gesellschaften und starteten damit erneut in den Chinahandel.

Die Anfänge des chinesisch-amerikanische Teehandels

Mit der „Empress of China“ erreichte 1784 das erste US-Handelsschiff China. Dort wurde neben Silber auch Papiergeld und Handelskredite, die meist mit Waren bezahlt wurden, als Währung akzeptiert. Überdies lernte „der Westen“ hier das Prinzip von Versicherungen auf Handelsverträge kennen. So wurden auch die Waren der „Empress of China“ über Kredite und nicht mit Silber bezahlt. Als sie im Mai 1785 wieder in NY einlief machte der Tee an Bord etwa 90 Prozent des Warenwertes aus. Neben Fellen war in China besonders der amerikanische Ginseng beliebt.
Da es in den ersten Dekaden ihrer Existenz für die USA schwer war an Kredite zu kommen, zeigten sie sich zuerst dankbarfür die chinesische Hilfe . Ferner freuten sie sich, dass sie durch ihren China-Tee in Europa Zugang zum Kreditmarkt erhielten. Aufgrund des Bargeldmangels um 1800 war es für amerikanische Händler schwer an Dollar zu kommen. Somit waren Kredithandel und Bezahlung per Silber willkommene Alternativen. Dank dem wirtschaftlichen Kreditsystem war es für die US-Händler möglich den Handel und die Bezahlung der Waren zeitlich unabhängig voneinander zu gestalten. Außerdem konnte so das wenige Bargeld für die binnenwirtschaftliche Entwicklung der USA genutzt werden.
Der Kredithandel mit China sah in der Regel so aus, dass man u.a. Tee auf Kredit kaufte und schriftlich versicherte diesen mit 1 Prozent Zinsen im Monat im nächsten Jahr zu bezahlen. Mit den Profiten wurden Ginseng, Felle und Silber in den USA gekauft umso bei der nächsten Schiffsreise die alten Kredite in China zu begleichen. Umgerechnet in heutigen Wert betrugen die Jahreskredite um 1800 rund 10 Milliarden Dollar.
Bezahlten die US-Händler ihre Schulden nicht, verklagten die chinesischen Hong sie vor dem NY Kanzleigericht. Die meisten US-Händler meldeten darauf entweder Insolvenz an oder verklagten die Chinesen wegen angeblich minderwertigen Tee, den sie nicht zum erwarteten Preis verkaufen konnten. In der Regel gaben die US-Gerichte ihren Händler Recht und die chinesischen Kreditgeber gerieten in der Heimat in Zahlungsnot. Alleine der Consequa genannte Händler beklagte 1814 ausstehende Zahlungen in heutiger Höhe von 14 Mrd. Dollar nur aus Philadelphia.
US-Händler nutzten chinesische und europäische Schuldverschreibungen als Zahlungsmittel und tauschten beide untereinander aus. Im US-Handel galten die chinesischen Schuldscheine für US-Händler als genauso gutes Geld wie bare Münzen. Die US-Händler investierten ihre Gewinne in neue Schiffe, gründeten Banken oder intensivierten ihren Sklavenhandel. Andere kauften Textilfabriken oder tausende Hektar Land. Ab und an wurde auch Geld für private Bildungs- und Wohlfahrtseinrichtungen ausgegeben.
Einfallstor für die USA zum europäischen Geldmarkt waren die Niederlande, die dem neuen Staat gerne gegen ihren alten Feind England finanziell zur Seite standen. Darüber hinaus nahmen Niederländer den China-Tee der US-Schiffe ab, um diesen in Europa teils illegal zu verkaufen. Die napoleonischen Kriege hatten den europäischen Import von Tee aus Asien unterbrochen und die USA nutzten diese Chance und transportierten etwa 15.000 t Tee zwischen 1790-1800 nach Europa. Nach dem US-Britischen Krieg von 1812-1815 organisierten sich einzelne Händler zu Gesellschaften und starteten damit erneut in den Chinahandel.
Mehr: Dan Du: Green Gold and Paper Gold: Seeking Independance through the Chinese-American Tea Trade 1784-1815, Wake Forest University, Early American Studies, Winter 2018.

Boston Tea Party – Steuern, Schmuggel und der Kampf um Souveränität

Am 16. Dezember 1773 feierte man in Boston/USA keineswegs eine große Party. Ein Trupp (= Party) von Englandgegnern kippte rund 46 Tonnen Tee von Bord englischer Handelsschiffe in den Hafen. Die meisten Zeitgenossen, darunter die späteren Gründungsväter der USA, sahen in der Vernichtung des Tees eine sinnlose Zerstörungsaktion. Keineswegs wurde die Tea Party als Startschuss für den Kampf um Souveränität verstanden. Sie erhielt erst 100 Jahre später einen prominenten Platz in der US-Geschichte.
Im Vorfeld der Tea Party waren die amerikanischen Kolonisten auf England wütend, da sie auf viele Produkte wie beispielsweise Tee nach eigener Meinung hohe Steuern zahlten, ohne dass sie politisch im Mutterland England Mitspracherechte besaßen. Die Steuerlast war aus englischer Sicht aber zu niedrig. Da man für die Kolonisten in Amerika sowohl die Native Americans ermordete als auch den Sieben-Jährigen Krieg gegen Frankreich gewonnen hatte, sollten die Kolonisten einen Teil dieser Kosten selbst tragen. Um nicht den teuren britischen Tee kaufen zu müssen, wurden viele Kaufleute zu Schmugglern. Da die Kolonisten sogar mehr Tee tranken als die Engländer, verdienten sie mit dem illegalen niederländischen Tee ein Vermögen. Dieses benutzten sie um gegen England Propaganda zu betreiben und anti-englische Gruppen zu finanzieren. Als England dann die Teesteuer senkte, damit die Ostindische Kompanie ihre Vorräte abverkaufen konnte, war der legale Tee billiger als der Tee der Schmuggler. Sie fürchteten um ihren Reichtum und lösten gewaltsame Proteste gegen England aus. Eine dieser Aktionen an der amerikanischen Ostküste war die Boston Tea Party.
Für die Geschichte wichtiger war aber die britische Reaktion hierauf. Um die aufständischen Kolonisten zu bestrafen forderte man Reparationszahlungen, ersetzte die kolonialen Richter mit Briten, erzwang die erneute Öffnung der amerikanischen Häfen für britische Waren und erlaubte sogar den von den protestantischen Kolonisten verachteten Katholiken die freie Ausübung ihrer Religion. Im Kampf gegen diese Maßnahme etablierte sich eine Union der amerikanischen Kolonien gegen England, was letztlich zur Gründung der USA führte. Gut 100 Jahre nach diesen Ereignissen versuchten Frauen durchzusetzen, dass Bürgerrechte nicht nur für Männer gelten sollten. Als Vorbild für ihren Kampf um Gleichberechtigung nahmen sie sich auch Frauen die an den Tea Parties beteiligt waren und machten so, ein Jahrhundert später, die Boston Tea Party weltberühmt.

Tee und die USA

In Nord-Amerika war Tee beliebt, da Holländer und Briten zu den ersten Kolonialherren gehörten. In Niuw Amsterdam (NY) gab es sogar schon eher Tee als in England. Neben den klassischen dunklen Tees, waren hier aber auch chinesische Grüntees beliebt. Nachdem sich die verfeindeten Engländer und Franzosen in Nord-Amerika immer näher gekommen waren, brach 1754 der „Französisch und Indianer Krieg“ aus. Briten gewannen ihn und waren der Ansicht, dass die Kolonisten das bezahlen sollten. Sie setzten verschiedene Steuern ein, von denen die Teesteuer großes Aufsehen erregte. De facto wurde aber schon vor der Steuer der meiste Tee gen Amerika geschmuggelt. Man verband teilweise „Tee“ mit „England“ und damit war Tee zum Feind geworden. Ende der 1760er/Anfang der 1770er hatte man sich oberflächlich gesehen wieder beruhigt. Aber die Idee zur Loslösung vom Mutterland verbreitete sich weiter.
1772 hatte die EIC hohe Schulden und wurde aufgrund der Teesteuer in England ihren Tee nicht los. Sie hatte rund 300 Tonnen auf Lager. Das englische Parlament erlaubte es nun der EIC erstmals ihren Tee in Amerika zu verkaufen und so machten sich die Schiffe auf den Weg über den Atlantik. Dort war die Ankunft dieser Schiffe ein Symbol für die dauerhafte (Steuer)-Abhängigkeit vom Mutterland. Viel wichtiger war aber für die politisch einflussreichen – da vermögenden – amerikanischen Teehändler und Schmuggler, dass sie kein Geld verdienen würden, wenn nun die EIC den Kontinent mit dem zwar besteuertem aber dennoch Billig-Tee flutet.
Am 16. Dezember 1773 sollten die Zollbeamten die drei Teeschiffe im Hafen von Boston prüfen. Aber sie wurden an ihrer Arbeit gehindert und ein Mob zerstörte rund 45 t Tee. Daraufhin sperrten die Engländer den Hafen von Boston, woraufhin ein Kontinental-Kongress den Import von britischen Waren verbot. Nun wollten englische Soldaten die Häfen wieder öffnen für ihre Waren, aber die Kolonisten stellten sich ihnen (mit französischer Hilfe) entgegen. Der Unabhängigkeitskrieg dauerte bis 1783.  Aber nach der Unabhängigkeit gewann Tee wieder an Beliebtheit zurück. Einer der größten Finanziers des Unabhängigkeit-Krieges war der Teehändler Robert Morris. Er schickte 1784 das erste US-Schiff nach Kanton zum Handel. Pelze und Ginseng wurden verkauft – Tee eingekauft. Ginseng haben die Indianer übrigens durch die Asiaten kennengelernt mit denen sie vor rund 15.000 Jahren die Barentssee überquert hatten. 1785 kamen zwei Schiffe mit rund 400 t Tee in NY an. 1789 gab es dann auch von der US-Regierung eine Teesteuer. Besonders im Süden erfreuten sich gekühlte Tee-Mixgetränke großer Beliebtheit. Ab 1854 mischten die japanischen Grüntees den US-Tee Markt auf und sind immer noch beliebt.
Das erste Eis-Teerezept war 1879 im Kochbuch „Housekeeping in Old Virginia“ zu lesen. Zutaten waren Grüntee, Eis, Zucker und Limone. Weltbekannt wurde diese Art des Teetrinkens 1904 durch die Weltausstellung in St. Louis. Es war dort so heiß, dass jeglicher heiße Teegenuss undenkbar war und alle Teehändler ihren Tee eisgekühlt servierten.
Die USA sind heute der drittgrößte Importeur von Tee (140.000 Tonnen) aus Asien und das einzige „westliche“ Land, dass Tee importiert und selbst herstellt – auf der Charleston Tea Plantation in South Carolina. Rund 45 Prozent des Teeverbrauchs heute in den USA sind die „Ready 2 Drink“ Angebote. Mittlerweile sind bei den heißen Tees besonders Mix-Chais modern. Insgesamt hat die Teeindustrie in den USA einen Umsatz von rund 12 Mrd. Dollar 2017 gemacht und jeder zweite Amerikaner gab an, mehrmals in der Woche Tee zu trinken. Rund 86 Prozent der Tees sind „Schwarze“ die dann zu Hause auch kalt serviert werden.
Die klimatischen Veränderungen sorgen dafür dass in den USA immer mehr Bundesstaaten für den Camellia sinensis Anbau geeignet sind. Da in den traditionellen Produktionsländer immer mehr Probleme auftauchen: Steigerung der Löhne, Wegfall vom Heer der Billigarbeiter, Wetterkatastrophen, Bodenerosion und Logistikkosten wird es vielleicht in wenigen Jahren schon wirtschaftlich sein, dass die USA selbst Tee anbauen – und das nicht nur auf wenigen kleinen Farmen. Die hohen Arbeitskosten in USA könnten durch modernste Pflückmaschinen wie die japanischen Roboter ausgeglichen werden.

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner