Ruanda

Aufgrund des Gebietstausches im Helgoland-Sansibar-Vertrags von 1890 zwischen England und dem Deutschen Reich war Ruanda bis zum Ende des Ersten Weltkrieges eine deutsche Kolonie. Die erste Missionsstation öffnete 1900 und der erste Militärstützpunkt 1907. Bereits zehn Jahre später verlor das Deutsche Reich die Kolonie an Belgien. Sie führten 1952, nur zehn Jahre vor der Unabhängigkeit, Tee in Ruanda ein. Die beiden Kolonialherren regierten das Land vor allem durch eine gezielte Verschärfung des Konflikts zwischen den bäuerlichen Hutu und den viehzuchttreibenden Tutsi. Nach der Unabhängigkeit dominierten Bürgerkrieg und der Genozid von 1994 Nachrichten aus Ruanda.
Erst im 21. Jahrhundert gelang es dem Land und auch seinem im Teeanbau eine gewisse Stabilität zu erreichen. Seit der Privatisierung der Teewirtschaft 2012 dominieren große Plantagen ausländischer Firmen den Markt. Heute beträgt die Anbaufläche 25.000 ha und Tee macht rund 15 Prozent der Exportgewinne aus. Etwa 60.000 Menschen sind im Teebereich tätig und damit ist es die drittgrößte Branche des Landes. Aufgrund der guten Böden, Höhe der Teegärten und Witterung besitzt Ruanda das Potential für Spitzen-Tees. Die ausländischen Fabrikbesitzer produzieren aber fast nur CTC Tee für englische und arabische Teemischungen. Besonders die Klimakatastrophe bedroht durch Extremwetter, wie Hitzeperioden und starke Regenfälle die Teewirtschaft.

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