Eine für alles – Alles von einer: Die Teepflanze

Als Tee werden umgangssprachlich fast alle Getränke bezeichnet, die durch einen wässrigen Aufguss getrockneter Pflanzenteile hergestellt werden. Echter Tee stammt jedoch ausschließlich aus den Blättern, Blattknospen und zarten Stielen des Teestrauches Camellia sinensis. Das Wort Camellia ehrt die botanischen Verdienste des tschechischen Jesuiten Georg Kamel (1661-1706) und sinensis ist die lateinische Übersetzung für „aus China“.

Die Teepflanze wächst als immergrüner Strauch oder kleiner Baum und wird selten über 10 Meter hoch. Sie gedeiht am besten in einem subtropischen Klima mit feuchten, heißen Sommern und relativ trockenen, kühlen Wintern. Durch Rückschnitt kann sie hüfthoch und buschartig gehalten werden. Sie hat dunkle, gezahnte, lederartige Blätter und blüht von Oktober bis Februar weiß bis rosa.
Für die Teeproduktion werden in der Regel nur zwei Varietäten und deren Kreuzungen eingesetzt: Camellia sinensis var. sinensis und Camellia sinensis var. assamica. Diese Artenbildung beruht auf einer Eiszeit vor rund 22.000 Jahren. Über 500 Kultivare mit unterschiedlichen Geschmacksausprägungen und Inhaltsstoffen werden in der Teeproduktion eingesetzt. Blattgröße, Koffeinanteil, Wachstumsgeschwindigkeit, Widerstand gegen Pilze und Insekten sind Gründe für die Zucht auf spezielle Merkmale. Oft sind Teepflanzen in einer Region speziell für die dortige Witterung gezüchtet. Sie leiden unter den starken klimatischen Veränderungen und häufig sinkt der Ernteertrag.
In der Teepflanze wird unter Einwirkung des Sonnenlichts, die in der Wurzel gebildete und in die Blätter aufsteigende Aminosäure L-Theanin, in Polyphenole umgewandelt. Tausende wissenschaftliche Studien legen verschiedene vielschichtige positive Wirkungen von Polyphenolen auf den menschlichen Körper nahe: Sie sollen den Stoffwechsel anregen und so eine erhöhte Fettverbrennung verursachen; das Risiko für Herz-Kreislauf Erkrankungen, Bluthochdruck und Diabetes senken; das Immunsystem stärken und Zahnbeläge hemmen. Das Zusammenspiel von L-Theanin, Polyphonen und Koffein führt zu mehr Serotonin und Dopamin im Gehirn, was uns zufriedener, ruhiger und dennoch leistungsstärker werden lässt. Alles wird weiterhin erforscht. Unabhängig von allen Studien gilt: Wer Tee trinkt, ob heiß oder kalt spart sich die Kalorien eines Softdrinks oder eines Fruchtsaftes.

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