Bereits im 15. Jahrhundert kämpften Portugiesen einer arabischen Handelsgesellschaft die Küstenregion um das heutige Mombasa ab. Als sie wiederum 1730 von muslimischen Streitkräften besiegt wurden, hatte Portugal kein Interesse mehr am alten Gewürzhandel und benötigte zu dessen Kontrolle auch Mombasa nicht mehr. Die europäische Unterwerfung des kenianischen Binnenlandes erfolgte erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und 1895 wurde das Gebiet britische Kolonie. Obwohl sich das zerfallene britische Weltreich verzweifelt versuchte in Kenia an der Macht zu halten und zehntausende Indigene während der Mau-Mau Rebellion tötete, gelang es Kenia 1963 die Unabhängigkeit auszurufen.
Dank seiner Lage am Äquator, vulkanischer Böden und der Höhenlage kann Kenia das ganze Jahr über Tee produzieren, wodurch eine günstige Massenproduktion möglich ist. Die ersten Teepflanzen wurden hier 1903 angebaut. Diese Pflanzen stehen noch heute im Teegarten Limuru. Der Plantagenbetrieb startete nach dem Ersten Weltkrieg in den fruchtbaren Hochland-Gebieten nördlich von Nairobi und östlich des Victoriasees. Hierfür wurden etwa 40.000 ha Land verstaatlicht. Wie so oft in der Geschichte des englischen Teeanbaus war auch hier ein Schotte Vorreiter: Arnold Butler McDonell (1872-1970) etablierte in der Nähe von Limuru die erste Teeplantage. Je erfolgreicher der Teeanbau voranschritt, desto mehr Land wurde den Indigenen geraubt. Tausende englische Siedler wurden im Heimatland in großen Werbeaktionen angeworben und vor Ort mit bestem Ackerland versorgt. Widerständige Indigene wurden in lebensfeindliche Gegenden getrieben um eine hohe Mortalität zu erreichen. Bis in die 1950er Jahre mussten die ehemaligen Kleinbauern als Zwangsarbeiter tätig sein und durften zuvor selbst keinen Tee anbauen.
Während im Jahr der Unabhängigkeit etwa 18.000 t Tee hergestellt wurden, ist Kenia aktuell mit rund 450.000 t der drittgrößte Teeproduzent der Welt hinter China und Indien. Da vor Ort aber kaum Tee getrunken wird, ist es der größte Exporteur mit England und Pakistan als wichtigste Abnehmer. Tee erwirtschaftet etwa 25 Prozent der Devisen und gibt fast 650.000 Teebauern auf 150.000 ha Arbeit. Die „Kenya Tea Development Agency“ (KTDA) organisiert diese Kleinbauern und ist damit für rund 60 Prozent der Produktion verantwortlich. Aufgrund der zunehmenden Dürreperioden wechseln in Zeiten der Klimakatastrophe Kleinbauern vermehrt zu sicheren Anbauprodukten wie Ananas. Überdies versucht man weiterhin das geraubte Land, auf denen die europäischen Plantagen noch heute stehen, zurückzufordern.