Europäer entdeckten das Land erst im Laufe der christlichen Missionierung in den 1860er Jahren. Wirtschaftliche, religiöse und politische Interessengruppen aus Europa nutzten in den nächsten Dekaden ihre überlegene Waffentechnik um die Gesellschaft zu destabilisieren. Überdies schwächten Europäer durch das Einschleppen von Rinderpest, der Schlafkrankheit und den Pocken die lokale Bevölkerung zusätzlich. 1893 deklarierte England das heutige Uganda (Unabhängigkeit 1962) zu seinem Besitz und etablierte den Anbau von Baumwolle, Kaffee und Tee. Die Ersetzung der traditionellen Anbaugüter durch exportorientierte Monokulturen führte zu mehreren Hungersnöten mit etwa 800.000 Opfern.
Wirtschaftliche Bedeutung erlangte der Teeanbau erst nach dem Zweiten Weltkrieg, da England Indien als kolonialen Lieferanten verloren hatte und die Produktion in den restlichen Anbaugebieten nun forcierte. Die Kultivierung auf großen Plantagen wurde erst Ende der 1960er Jahre Kleinbauern im westlichen Landesteil ergänzt. Diese konnten an vier Fabriken der „Uganda Tea Growers Corporation“ ihre Ernten verkaufen. Durch politische Unruhen fiel die Produktion in den 1970er Jahren um 95 Prozent auf etwa 1.500 t. Erst Anfang der 1990er Jahre wurden Felder und Fabriken durch den Staat und ausländische Hilfsgelder revitalisiert. Hinter Kaffee und Fisch ist Tee heute das wichtigste agrarische Exportprodukt. Mittlerweile werden rund 44.000 ha kultiviert, sodass eine Jahresproduktion von 60.000 t erreicht wird. Im Vergleich zu den großen Plantagen erwirtschaften die 70.000 Kleinbauern nur ein Drittel der Produktion.